Zu Besuch bei unserem Bildungspartner Bosch Automotive & Steering GmbH in Schwäbisch Gmünd

Porsche, Daimler, VW, BMW, Ford, Toyota, …, Tata (Indiens größter Fahrzeughersteller!), sie alle haben etwas gemeinsam: Lenksysteme aus Schwäbisch Gmünd.

Eine Betriebserkundung ließ Schülerinnen und Schüler des zweistündigen Geographiekurses von Frau Heunemann und des vierstündigen Wirtschaftskurses von Herrn Kübler Abläufe und Theorie der industriellen Produktion im Werk 7 auf dem Gügling erleben.

Die Zukunft: Weltweite Ausbildung und autonome Fahrzeuge…

Nachdem alle mit Sicherheitsschuhen ausgestattet wurden, verschaffte uns das weitläufige Fabrikgelände und ein erster Gang durch die Produktionshallen – erfüllt von Neonlicht, konstantem Geräuschpegel und Ölgeruch – einen ersten Eindruck von der Praxis. Unsere Führer, Herr Panny und Herr Heine, erläuterten uns anhand einer Präsentation, sowie anschaulichen Kurzfilmen und Animationen Wissenswertes über die Firmengeschichte, die Funktionsweise und den Herstellungsprozess der in Schwäbisch Gmünd gefertigten Elektro- und Hydrauliklenkungen, App-gesteuerte Lenkungen und ihre Tests im Werk. Ausbildungs- und Studienplätze in einem so großen und international agierenden Unternehmen sind begehrt und die Bewerbungsverfahren sind anspruchsvoll. Letztere werden aber durch unzählige berufliche Einsatzmöglichkeiten in Deutschland, Europa und Übersee aufgewogen.

Die Gegenwart: Selbsttätige und intelligente Maschinen…

Dann konnten wir die Fertigung besichtigen und die Theorie aus dem Unterricht wurde Wirklichkeit. Die Produktionsprinzipien Just-in-Time und Just-in-Sequence sowie die Wichtigkeit von Teamwork wurden deutlich. Die neue Industrie 4.0 drängte sich uns überall auf: intelligente und vernetzte Maschinen, die Störungen selbsttätig melden; Roboter und automatisierte Fertigungsbänder, und unser Exkursionshighlight – die selbstfahrenden Gabelstapler, vor denen man auf der Hut sein sollte. Mehrere Fertigungsanlagen unterstehen nur einer Person im Drei-Schicht-Betrieb. Die Anlagen müssen programmiert, gesteuert, gewartet und bei verändertem Bedarf schnell umgerüstet werden. Dass dies kein stupider Job ist wurde schnell klar: Denn immer komplexere Anlagen verlangen nach immer höherer Qualifikation der Arbeitskräfte und schaffen neue Arbeitsplätze, z.B. im IT-Bereich. Bei all der Mechanisierung bleibt auch die Qualität nicht auf der Strecke. Anhand der Zahnstangen wurden uns eindrucksvoll aufwändige Testverfahren mit Indikatorlösungen und UV-Licht erläutert, die feinste Haarrisse im Stahl, also Ausschussware, erkennen lassen.

Für die Oberstufenschüler war der Einblick in die bevorstehende Berufswelt sichtlich interessant. Die Betriebserkundung zeigte uns Strategien, wie Betriebe dem weltweiten Wettbewerbs- und Preisdruck standhalten und baute Vorurteile unsererseits ab. Für alle Interessierten steht das Bosch-Werk in Schwäbisch Gmünd an den „Infotagen zu Ausbildung und Studium“ vom 1. – 3.07.2020 offen. Ein Besuch lohnt sich!