Austausch mit Prag

Seit 2009 unterhält das HBG einen Schüleraustausch mit dem Gymnazium Na Pracazze im Herzen der tschechischen Hauptstadt Prag. Es handelt sich um einen gegenseitigen Austausch, bei dem die Schüler in den jeweiligen Partnerfamilien wohnen. Die Prager kommen im Frühjahr/Sommer für eine Woche zu uns, wo wir unseren Gästen die Schönheiten Schwäbisch Gmünds und der Umgebung zeigen. Zudem wird immer an gemeinsamen Projekten gearbeitet – und selbstredend bleibt auch genug Zeit für Freizeitaktivitäten mit der Familie und dem Gast. Im darauf folgenden Herbst fahren wir dann in die tschechische Metropole an der Moldau, wo uns ein tolles Programm erwartet – Kultur, Sport und Sightseeing. Die Schüler dort lernen zwar erst im zweiten Jahr Deutsch, da sie aber bis zu acht Stunden Deutschunterricht in der Woche genießen dürfen, verfügen sie meist über ausreichende Deutschkenntnisse. Für den Austausch stehen jedes Jahr ungefähr 15 Plätze zur Verfügung. Bei mehr Anmeldungen entscheidet das Los. Die Kosten für den gesamten Austausch (also das Programm hier bei uns und das Programm in Prag) liegen bei 200€. Dieser günstige Preis für zwei Wochen ist freilich nur deshalb möglich, da es sich um einen gegenseitigen Austausch handelt (s.o.), bei dem der Gast jeweils von der Familie mitversorgt wird.

Besuch in Prag: HBG-Schüler in der goldenen Stadt

Nachdem im Mai 15 Schüler und Schülerinnen aus Prag in Schwäbisch Gmünd zu Gast waren, stand jetzt der Gegenbesuch in der Goldenen Stadt an. Mit dem Zug reisten 15 HBG-ler mit ihren Lehrern Stefanie Geiger und Florian Hinderer nach Nürnberg, von wo aus es mit dem Expressbus in die tschechische Hauptstadt ging. Dort angekommen wurden sie gleich von ihren Gastfamilien abgeholt.

Am nächsten Tag zeigten die Tschechen, was es so alles zu sehen gibt in ihrer Stadt – und das ist einiges: unter anderem natürlich die Karlsbrücke und die Prager Burg, der Altstädter Ring und das Rathaus. In kurzen Referaten wurde den Gmündern alles Wichtige dazu erzählt.

Sprachprobleme gab es dabei nicht. Zwar lernen die Prager Schüler erst seit zwei Jahren Deutsch, haben aber acht Unterrichtsstunden pro Woche und arbeiten in halbierten Klassen, sodass nicht mehr als 15 Schüler in einer Lerngruppe sind. Und wenn doch mal ein Wort fehlte, half die englische Vokabel.

Für die folgenden Tage hatten sich die Gastgeber ein tolles Programm ausgedacht. Beim gemeinsamen Actionprogramm in einem Abenteuercamp musste in gemischten Gruppen ein Piratenschatz gefunden werden.

In Lidice, einem Dorf, das unter der Naziherrschaft komplett zerstört wurde, fand ein Workshop statt, bei dem die Schüler Geschichte hautnah miterleben durften - ein eindrückliches Erlebnis für alle.

Und in der „Invisible Exhibition“, einer Ausstellung in komplett dunklen Räumen, durften die Schüler die Erfahrung machen, wie es ist, sich als Blinder in einer Wohnung zurechtzufinden.

Damit aber die HBG-ler ihren Schulalltag während der Woche im Ausland nicht allzu sehr vermissten, wurde auch der Unterricht am Gymnazium Na Pracazze, der Gmünder Partnerschule, besucht.

Beim Abschied am Bahnhof flossen dann die Tränen auf beiden Seiten. Aber: einige wollen ihre neuen Freunde schon bald wieder besuchen. Spätestens im nächsten Sommer soll die Reise wieder losgehen. Und bis dahin gilt: facebook, e-Mail und Skype ermöglichen den weiteren Kontakt nach Tschechien.