Hans Baldung, genannt Grien - der Hauspatron

Hans Baldung, mit dem Beinamen Grien, wurde 1484 oder 1485 in Schwäbisch Gmünd geboren und wurde einer der großen Künstlerpersönlichkeiten der Dürerzeit von internationalem Rang. Seine Werke sind heute über die Museen der ganzen Welt verstreut, in Gmünd selbst sind im städtischen Museum einige seiner Holzschnitte zu sehen. Im Heilig-Kreuz Münster befindet sich ein farbiges Glasfenster mit dem Bild der Muttergottes, das wohl von Baldung entworfen ist. Sonst gibt es wenig in Gmünd, was an ihn erinnert, er lebte fast sein ganzes Leben lang in Straßburg. Ob er noch Kontakte nach seiner Heimatstadt pflegte, wissen wir nicht.

Sein erhaltenes Werk, das etwa 100 Ölbilder, ungefähr ebenso viele Handzeichnungen und 550 Druckgraphiken, vorwiegend Holzschnitte, zählt, spiegelt auf hervorragende Weise den Zeitgeist und die inneren Spannungen seiner Lebensspanne wieder, eine der großen Umbruchszeiten unserer Kultur, der vom Mittelalter zur Neuzeit. Selbst aus einer gebildeten Gmünder Humanistenfamilie stammend und dann in Straßburg als einem der großen kulturellen Zentren Süddeutschlands ansässig, waren ihm die geistigen Strömungen seiner Zeit wohlbekannt. Auf ganz eigenständige Weise verarbeitete er so auch die Kunstströmungen der ausgehenden Gotik seiner Jugendzeit, der aus Italien übernommenen Renaissance seines Meisters der Gesellenzeit, Albrecht Dürer, und des Manierismus, den er sehr persönlich in erstaunlicher Parallele zu den zeitgleichen Italienern entwickelte.

Als weiterführende und derzeit einzig lieferbare Literatur zu Hans Baldung sei empfohlen:
Karlheinz Hegele, Hans Baldung. Ein Maler in Zeiten des Umbruchs, Schwäbisch Gmünd, 1999, Einhorn-Verlag Eduard Dietenberger, ISBN 3-927654-73-6