Fahrt nach Karlsruhe eröffnet interessante Einblicke

Alles was Recht ist! Damit wäre das Thema der Karlsruheausfahrt der 10c am Dienstag, den 8.5.2018, treffend beschrieben. Aber der Reihe nach:

Nach gut zweieinhalb Stunden Busfahrt, Passkontrolle und Metalldetektor am Eingang des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts kommt schon fast Urlaubsstimmung auf. Aber statt irgendwo am Strand unter Palmen zu liegen, stehen wir jetzt im Foyer des Hüters unserer Verfassung. Was als erstes ins Auge fällt: von Terrorangst keine Spur. Das Gebäude ist mit seinen großen Glasflächen architektonisch sehr offen gestaltet. Lediglich eine schwere Eisenkette trennt das Bundesverfassungsgericht vom Radweg ein paar Meter weiter. Die Bürger sollen eingeladen werden, teilzuhaben am politischen Geschehen in unserer Demokratie. Gleichzeitig fällt aber auch auf, dass hier ein Statussymbol gesetzt werden soll. Um ihre Einzigartigkeit unter den Gerichten hervorzuheben, haben die Richter sich nicht nur spezielle Gewänder schneidern lassen. Das Haus ist voll von den diplomatischen Gastgeschenken eines halben Jahrhunderts. Und im Verhandlungssaal, die Meisten werden ihn aus den Medien kennen, hängt ein 600 Kilogramm schwerer Bundesadler an der Wand.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause geht es zu den Männern und Frauen, die immer ganz nah dran sind am Geschehen im Verfassungsgericht. In die Rechtsredaktion der ARD. Frank Bräutigam führt uns durch die Ton- und Fernsehstudios, die Büros und die Schneideräume. Er und seine Kollegen zeigen uns den ganzen Weg der Nachrichten von der Straße (bzw. dem Bundesverfassungsgericht) in die deutschen Autos und Haushalte, nicht ohne Tricksereien wie die Fotomontage von Reportern vor bestimmte Locations mithilfe des GreenScreen zu erwähnen und vorzuführen. Zum Abschluss wird uns noch nahegelegt, doch mal von uns hören zu lassen. Vielleicht ja im Rahmen eines Praktikums. Als zukünftige Arbeitskräfte sind wir diese Art von Umwerbung natürlich längst gewohnt, dennoch fühlen sich einige um eine Option reicher.

Erst abends kommen wir wieder zuhause an. Es war ein anstrengender Tag, viel anstrengender als das bisschen Mittagsschule, das uns erspart geblieben ist. Aber es hat sich gelohnt!

(Bericht von Schülern der Klasse 10c)