Schüler erleben den Mythos Gladiator hautnah - Schüler des Gmünder Hans-Baldung-Gymnasiums unternehmen eine Exkursion nach Trier

Lateinunterricht mal anders: HBG-Schüler waren unterwegs in Trier.

Die Lateinschüler der Klassen 9 des Gmünder Hans-Baldung-Gymnasiums (HBG) haben sich in Trier auf die Spuren der Römer begeben. Auf dem Programm standen am ersten Tag noch die Viehmarktthermen und die Römerbrücke über die Mosel. Bei Baumaßnahmen unter dem Viehmarkt wurden 1987 Fundamente römischer Häuser und die darüber gebauten Thermen entdeckt und ausgegraben. Heute schützt ein Glasbau diese Ausgrabungsstätte. Danach ging es zur Römerbrücke. Diese gut erhaltene Brücke, die den Zweiten Weltkrieg überstand, hatte zunächst als Holzbrücke die Mosel überspannt. Sie lag an einem wichtigen Knotenpunkt, wurde später durch eine Steinbrücke ersetzt und dient auch heute noch dem Straßenverkehr. Am Abend konnten die Schüler die Stadt auf eigene Faust erkunden.

Am nächsten Morgen ging es zur Stadtführung, bei der die Schüler auf den Spuren der Römer „Augusta Treverorum“, die Augustusstadt im Trevererland, kennen lernten. Trier war in spätrömischer Zeit ein wichtiger Verwaltungsplatz und Kaiserresidenz. Und so sahen die HBG-Schüler mit eigenen Augen, was sie bereits im Unterricht behandelt hatten: die Porta Nigra, das einzig erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen, und danach die Konstantinsbasilika. Die Ausgrabungen in den Kaiserthermen machten deutlich, wie die Römer mit Hilfe eines raffinierten technischen Systems einen genussvollen Badebetrieb ermöglichten. Auch im Dom gab es Historisches zu entdecken.

Das Highlight war der berühmte Gladiatorenausbilder Jan Krüger. Er leitet die einzige Gladiatorenschule Deutschlands und gewährte den Schülern einen unvergesslichen Einblick in das Leben der Gladiatoren. Und so waren diese darüber erstaunt, dass die Kämpfe der Gladiatoren aus einem Beerdigungsritual entstanden sind und sich im Laufe der Zeit zu einem Unterhaltungsprogrammpunkt erster Güte entwickelt hatten. Im Amphitheater, das damals 20 000 Menschen Platz bot, konnten die HBG-ler dann selbst Teile der Ausrüstung anlegen und Gladiator spielen.