Deutsche Schülerakademie 2016 mit HBG-Beteiligung

„Seuchen und Epidemien“ statt Strand und Erholung

Christian Waibel (K2) berichtet hier über seinen Aufenthalt bei der Deutschen Schülerakademie 2016. Dabei handelt es sich um ein außerschulisches Programm zur Förderung besonders leistungsfähiger und motivierter Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe.

„Die Sommerferien verbringen viele Schüler im Urlaub oder daheim und versuchen, möglichst jeden Gedanken an Schule zu vermeiden. Umso skeptischer waren viele meiner Freunde und zum Teil auch ich selbst, als ich ihnen sagte, dass ich zweieinhalb Wochen meiner Sommerferien in Urspring, einem kleinen Stadtteil von Schelklingen, an der deutschen Schülerakademie verbringen sollte. Ich war von meiner Schule, dem Hans-Baldung-Gymnasium, vorgeschlagen worden und hatte mich an der Urspringschule - einer von wenigen Akademien in Deutschland - für den Kurs „Seuchen und Epidemien“ beworben.

Jede Akademie bietet circa sechs Kurse an, in denen dann in mehreren Kurseinheiten an 16 Tagen naturwissenschaftliche, gesellschaftswissenschaftliche, mathematische und musikalische Themen in kleinen Kursen mit höchstens 16 Personen und zwei Kursleitern behandelt werden. Untergebracht ist man in Zweierzimmern in den Internatsräumen der Schule.

Um die 2000 Schüler aus Deutschland waren von ihren Schulen oder durch mathematische oder naturwissenschaftliche Wettbewerbe vorgeschlagen worden und 1000 von ihnen wurden schließlich an einer der Akademien angenommen. Die Kurse finden morgens nach einem täglichen Plenum und nachmittags bis kurz vor dem Abendessen statt. Behandelt wird Stoff, der in der Schule nicht auf dem Lehrplan steht.

Schon am Tag meiner Ankunft stellte ich fest, dass die Kurse und mein Aufenthalt an der Schülerakademie nicht mit dem Schulalltag zu vergleichen waren. Das Klima an einer solchen Akademie ist zwischen den Teilnehmern und auch den Kursleitern sehr angenehm, man duzt sich und unternimmt außerhalb der Kurse gemeinsame Aktivitäten, die sämtliche Bedürfnisse der Akademieteilnehmer abdeckten; von allen möglichen Sportarten über den Chor, die Band und mehrere Ensembles, sowie Tanzen, Theater und vielem mehr war für jeden etwas dabei.

In den Kursen konnten wir uns gemeinsam mit unseren Kursleitern das Thema Seuchen und Epidemien erarbeiten und viel über die mögliche Vorausberechnung und Eindämmung einer Seuche lernen. Ein Highlight an der Akademie war unsere Seuchensimulation, die die Ausbreitung einer solchen Seuche über Computerchips, die jeder Akademieteilnehmer und -leiter jederzeit bei sich trug, simulieren sollte. Dabei sandte jeder Chip ein Signal über Bluetooth aus, das anzeigte, ob der Chip „gesund“ oder „infiziert“ war. Somit konnten infizierte Chips gesunde „anstecken“. Obwohl es nur eine Simulation war, begannen die Gesunden schnell von den Infizierten wegzubleiben oder deren Chips von sich fernzuhalten, während die Infizierten die Gesunden mit ihren Chips durch die Gegend jagten, was zum Teil sehr unterhaltsam war.

Aufgrund des riesigen Angebots an Aktivitäten, der Kurse und der Arbeit an einer Dokumentation, die alle Kurse gemeinsam schrieben und so über ihre jeweiligen Kurse berichteten, stellte sich bei allen ziemlich schnell Schlafmangel ein. Dieser hielt uns alle aber nicht davon ab zum Teil bis tief in die Nacht in der Halle Volleyball zu spielen oder beim mitternächtlichen Lagerfeuer mitzumachen. Abgerundet wurde unser Akademieaufenthalt von einem öffentlichen Konzert und einem kursübergreifenden Volleyballturnier mit Cheerleadern aus jedem Kurs, was vielleicht nicht so ganz ernst genommen wurde, aber dafür jedem großen Spaß machte.

Zusammenfassend kann man über die Zeit an der Schülerakademie sagen, dass sie zwar anstrengend, aber dafür unheimlich spannend war und ganz sicher jedem Spaß gemacht hat. Dies sieht man allein schon daran, wieviel Kontakt wir Akademieteilnehmer nach der Zeit an der Akademie noch über Whats App oder Facebook halten und daran, wie früh unser erstes Nachtreffen angesetzt ist.“

Christian Waibel, Kursstufe 2