VHS-Projektchor singt mit Schulchor des Hans-Baldung-Gymnasiums - Konzert in Gschwends Kirche begeistert die Zuhörer

Der VHS-Projektchor Cantiamo trat mit dem Schulchor des Gmünder HBG in der Evangelischen Kirche auf. Die 80 Sängerinnen und Sänger präsentierten altbekannte deutsche Volkslieder mit futuristischem Einschlag. (Foto: Mangold)

„Volkslieder … mal anders“ brachten der VHS-Projektchor Cantiamo gemeinsam mit dem Schulchor des Gmünder Hans-Baldung-Gymnasiums in der Evangelischen Kirche zu Gehör. Die 80 Sängerinnen und Sänger sangen altbekannte deutsche Volkslieder mit futuristischem Einschlag. Mal führten einige Töne eines Cat Steven Songs oder die ersten Takte von John Lennons „Imagine“ auf irrige Hörfährten. „Beeindruckend“, sagte ein Besucher, als die Mitwirkenden einer nach dem anderen auf die Altarstufen der evangelischen Kirche in Gschwend stiegen. Begleitet wurden die 80 Sängerinnen und Sänger von Solisten an Klavier, Geige und Klarinette.

„Wir wollen die Welt zum Klingen bringen“, eröffnete die Moderatorin und Dirigentin des Chors, Stefanie Geiger, das Konzert. Sie versprach ein Programm mit Volksliedern, aber unverstaubt. Mit ungewöhnlichen Arrangements, die die Melodie eines altbekannten Liedes mit interessanten Klangfarben ausschmückten, überraschte das Programm. Im spannenden Zusammenspiel und Wechsel von Monika Böhm, Violine, Thomas Schäfer, Klavier, und Martina Ermes, Klarinette, zeigten sich „Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß“ und Heinrich Heines „Leise zieht durch mein Gemüt“ in neuem Gewand.
Munter plauderte Stefanie Geiger aus dem Nähkästchen der Proben. Das Lied „Jetzt fahr ‘n wir übern See“ habe so seine rhythmischen Tücken. „Deshalb habe ich ein Bußgeld in Form von Euros und Schokolade angedroht, wenn in die Pausen gesungen wird“, lachte sie. „Das hat dann sofort geklappt. Ich bin also nicht reich geworden.“ Das ist wohl ihr Geheimnis: Stefanie Geiger wird von den Choristen und Musikern hoch geschätzt. Sie dirigiert mit vollem Körpereinsatz, ihre filigranen Andeutungen finden Widerhall in leisen Tönen des Chores. Humor blitzt auf, wenn’s um die Schwabenhymne geht. Auch die bringt neue Töne und Rhythmen – und bleibt dabei die alte, wohlbekannte „Schwäbsche Eisebahne“.
Ganz intensiv lauschten die Besucher dem Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“, vom VHS-Projektchor und den Instrumentalsolisten vorgetragen. Man konnte den wunderbaren Moment des Mondaufgangs und die besondere Atmosphäre hautnah spüren. Denn Thomas Schäfer handhabte Triangel, Fingercymbeln, Schütteleier und Regenmacher virtuos zur Melodie.

Cantiamo ist der einzige Projektchor der Volkshochschule

Das Konzert schloss mit zwei Zugaben. Den nicht enden wollenden Applaus winkte Stefanie Geiger kurzerhand ab und lud zum anschließenden „Ständerling“ ins Gemeindehaus.
„Der Projektchor Cantiamo ist der einzige VHS-Projektchor, den es gibt“, erläuterte Susanne Mangold, Leiterin der Außenstelle Gschwend der Volkshochschule. „Ich wünschte mir einen neuen Chor für das Programm. Als ich hörte, dass die Gschwenderin Stefanie Geiger im Hans-Baldung-Gymnasium HBG Musiklehrerin geworden ist, habe ich sie angesprochen. Sie hat sofort zugesagt. Das ist für uns ein Glücksfall“, erzählte Mangold, wie es zu diesem Chor kam. Der Chor ist seit sechs Jahren ununterbrochen im Programm der Gmünder Volkshochschule und hat eine treue Stammmannschaft.

© Gmünder Tagespost 12.06.2016 15:55