Lernen mit und wegen viel Bewegung - HBG erhält das WSB Zertifikat

Das Hans-Baldung-Gymnasium erhält ein Zertifikat für sportliches Engagement. Flink und kraftvoll sprang die erste Gruppe zur fetzigen Musik, grazil und lässig die zweite. Die Tanzvorführungen der Klassen 6 und 7 in der Sporthalle des Gmünder Hans-Baldung-Gymnasiums (HBG) verdeutlichten, was hier am Donnerstag gefeiert wurde. Das Gymnasium ist zur weiterführenden Schule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt (WSB) zertifiziert worden.

Christoph Warth, Fachberater für Sport beim Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), überreichte Schulleiter Veit Botsch Urkunde und Plakette. Unter Federführung von Lehrerin Katrin Edinger – der Schulgemeinschaft womöglich besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Katrin Born – hatte das HBG bereits 2019 den Antrag auf Zertifizierung gestellt, erzählte der Fachberater. „Dann kam Corona und eine Umstrukturierung beim Regierungspräsidium.“ Im Oktober 2021 hätten die Lehrkräfte eine Fortbildung zum Thema erhalten. „Das Kollegium war sehr aufgeschlossen“, erzählte Warth. Man habe ihnen aufgezeigt, dass und wie Bewegung im Unterricht jedes Schulfachs Platz habe. Im August 2022 sei der Antrag aktualisiert gestellt worden und im November genehmigt. Veit Botsch nutzte die Feierstunde, um aufzuklären: „Wir haben das WSB-Zertifikat auch deswegen beantragt, weil wir auf dem Weg zum Sportprofil sind.“ Bis die Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen diesen Schwerpunkt wählen können, dauere es noch; „Wir hoffen, noch in diesem Schuljahr bekannt geben zu können, dass wir starten.“

Für die Zertifizierung habe sich die Schulgemeinschaft intensiv damit auseinandergesetzt, wie man mehr Bewegung in die Schule bringen kann. „Zum Beispiel kann auf dem Schulhof jetzt Twister gespielt werden.“ Ein Handy-Hüpfspiel sei in Arbeit. Und in fast jeder Klasse gebe es Bewegungsmentoren. Das seien zwei geschulte Schülerinnen oder Schüler, die über ein Kontingent von 50 Spielen verfügen. Die Klassen könnten jetzt während des Unterrichts eine Bewegungspause anfragen. Die Bewegungsmentoren sorgen dann für zwei bis fünf Minuten Aktivität. „Der Wunsch ist natürlich, dass danach konzentriert weitergearbeitet wird“, sagte Botsch. Bisher seien die Rückmeldungen sehr positiv.

Klaus Arnholdt lobte die sportlichen Aktionen der Schule. Zahlreiche erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler seien aus der Fachschaft hervorgegangen. Der Leiter des Gmünder Amts für Bildung und Sport bestätigte, dass die Stadt beim Sportprofil fürs HBG in engem Dialog mit dem Land stehe. In fünf Jahren werde das Zertifikat überprüft, sagte Christoph Warth. „Dann schauen wir, ob sich noch etwas auf dem Pausenhof verändert hat.“ Auf dem recht leeren Platz habe das ZSL Nachholbedarf festgestellt. Nachgefragt bei Amtsleiter Arnholdt: „Dafür gab es schon eine Planung“, antwortete er, „wir müssen mit der Schulleitung besprechen, was auf dem engen Raum möglich ist.“

Cornelia Villani