Das Hans-Baldung-Gymnasium

Das Hans-Baldung-Gymnasium wurde im Zuge mehrerer Schulneubauten zwischen 1954 und 1955 von der Stadt Schwäbisch Gmünd als neues Mädchen-Gymnasium gebaut. Zuvor war es in verschiedenen provisorischen Räumlichkeiten untergebracht. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1955.

Der Bau hatte damals nicht ganz 2 Millionen DM gekostet und war doch eines der teuersten Projekte der Stadt in dieser Zeit gewesen. Der Architekt war Günter Behnisch und sein damaliger Partner Bruno Lambart aus Stuttgart. Es war der zweite öffentliche Auftrag des später berühmt gewordenen Behnisch. Damals, 10 Jahre nach dem Kriegsende, war das HBG eine topmoderne Architektur. Nach inzwischen 57 Jahren ist die entworfene und ausgeführte handwerkliche Qualität der damaligen Gewerke an den Raumstrukturen auch weiterhin nachzuvollziehen. Der neue, freie Geist der Aufbruchszeit des Wirtschaftswunders ist durchaus noch immer im verglasten Eingangsbau und im Treppenhaus mit seinen großen Glaswänden zu spüren. Besonders an den Einrichtungen ist die einstmals solide und formschöne Handwerksarbeit jedoch nur noch sporadisch zu erkennen. Vieles ist seither in der Nutzung verändert worden, manches nicht zum Vorteil der Architektur, das meiste aber für die sich von innen wandelnde Schule notwendig. Eine Schule ist ein lebendiger Organismus und verändert sich zwangsläufig, besonders wenn man bedenkt, welche pädagogischen und gesellschaftlichen Vorstellungen man in der Mitte der 50er-Jahre von einem damals noch reinen Mädchen-Gymnasium hatte.

Gänzlich neu dazu gekommen ist 1976, nach dem Öffnen des HBG auch für Jungen, der vom Hochbauamt der Stadt entworfene sog. Neubau, der naturwissenschaftliche Fachklassentrakt, der den früher noch offeneren Hof zur Rektor-Klaus-Straße hin abschließt.

Eine weitere Errungenschaft des Hauses war die Errichtung einer Photovoltaikanalage auf dem Dach des sog. Altbaus im Herbst 2003.

Seither hat sich baulich nichts Wesentliches verändert, sieht man ab von einigen Raumumwidmungen. Zahlreiche Schülergenerationen belebten das Haus und legten ihr Abitur ab. Weitere Generationen werden der Bildungstradition folgen.

Im Schuljahr 2010/2011 wurde das HBG für 3,49 Millionen Euro generalsaniert, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass der Charakter der ursprünglichen Architektur erhalten blieb. Technisch und energetisch ist das HBG, dessen Architektur damals im Jahre 1955, 10 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, als topmodern galt, auf dem neuesten Stand. Aufgrund einer in unserer Zeit veränderten Sicherheitslage wurde auch die Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht. Gut gelang bei der Renovierung des HBG der Spagat zwischen Tradition und Innovation.