Jugendkonferenz am Hans-Baldung-Gymnasium

„Die Grundlage eines jeden Staates ist die Ausbildung seiner Jugend“ – zu dieser Einsicht gelangte schon der antike Philosoph Diogenes. Neu ist, dass sich die Jugendlichen selbst aktiv um die Verbesserung ihrer Ausbildung bemühen. Vom Land Baden-Württemberg initiiert und von der Jugendstiftung finanziert finden zu dem Zweck, den Jugendlichen eine Stimme zu geben, in ganz Baden-Württemberg sogenannte Jugendkonferenzen statt. So lud die SMV des Hans-Baldung-Gymnasiums die SMV des Parler-Gymnasiums und der Schiller-Realschule zu einer solchen Konferenz ein. Diese fand von 12 Uhr bis 16 Uhr am HBG statt. Zunächst wurde in wechselnder Besetzung in Gruppen zu zehn verschiedenen vorgegebenen Themen gearbeitet. Diese waren Jugendbeteiligung, Demokratie und politische Bildung, berufliche Orientierung-Studium-Ausbildung, meine Zukunft, Schule und Bildung, Digitalisierung, Wohlbefinden und mentale Gesundheit, Krieg-Frieden-Sicherheit, Engagement und gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Sucht und Drogen. 60 Schüler*innen der drei Gmünder Innenstadtschulen tauschten sich aus, diskutierten und formulierten Erfahrungen und Ängste, Wünsche, Erwartungen und Forderungen. Diese wurden auf Plakaten festgehalten und für alle sichtbar im Raum ausgestellt. Nach intensiver Arbeit folgte eine wohlverdiente Pizzapause, bevor es an die anschließende fast zweistündige Präsentation der Ergebnisse ging. Zu dieser waren viele öffentliche Vertreter*innen eingeladen. OB Richard Arnold betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit des Engagements der Jugendlichen und den Wert dieses von der Basis ausgehenden demokratischen Prozesses. Er und Amtsleiter Klaus Arnholdt, Julia Urtel vom Landratsamt, Sarah Nubert (Leiterin Kreisjugendreferat), Tim Bückner MdL (CDU), Martina Häusler MdL (Grüne), Sigrid Heusel (SPD), Sebastian Fritz (SÖL) und Anne Löcherbach (Schulreferentin RP Stuttgart) hörten mit großem Interesse den Jugendlichen zu, stellten Rückfragen und gaben eigene Denkanstöße und Einblicke in ihr eigenes politisches Engagement, was die Themen der Jugendlichen betraf. Auch die drei Schulleiter Veit Botsch (HBG), Thomas Eich (PG) und Steffen Greiner (Schiller-Realschule) schalteten sich in die Aussprache und Diskussion ein. Einige Wünsche der Jugendlichen die Zukunft betreffend waren unter anderem: mehr gemeinsame Aktionen der Gmünder Schulen, mehr Geld für die SMV-Arbeit,  breitere Beteiligung von Schüler*innen aller Altersgruppen in der SMV-Arbeit, mehr Gemeinschaftskundeunterricht und politische AG’s an den Schulen, mehr und frühere Praktika zur beruflichen Orientierung und individuelle Berufsberatung, Förderung der Eigenständigkeit durch praktisches Lernen von Dingen, die der Lebensbewältigung in Ausbildung und Studium dienen, Toleranz, Respekt und Gerechtigkeit fördern, mehr Digitalisierung im Unterricht, Einrichtung von Online-Lerngruppen, frühere Spezialisierungsmöglichkeiten (Abwahl von Fächern zugunsten anderer Schwerpunkte; die Stärken stärken), Medienprävention ab der Grundschule, mehr Ruheräume und Aufenthaltsräume in den Schulen, stärkere Einbindung und Präsenz der Sozialarbeiter schon ab der fünften Klasse und die Ausbildung von „Beratungsschülern“, breite Informationsmöglichkeiten kennenlernen, um den Bubbles und Algorithmen zu entkommen und die Stärkung der Suchtprävention an Schulen. Es gab sehr viele konkrete Anregungen und Forderungen. Die politischen Vertreter*innen sowie die Schulleiter gaben an, sich nach ihren Möglichkeiten für die Wünsche der Jugendlichen stark zu machen und an der Umsetzung mitzuwirken. Einige der Jugendlichen werden die Anliegen der Gmünder Schüler*innen in der Landesjugendkonfernenz vertreten, die stattfinden wird, wenn alle 70 Jugendkonferenzen getagt haben. Dann wird es darauf ankommen, an der Basis und auf Landesebene konkrete Schritte der Umsetzung einzuleiten, dass die guten Ideen und berechtigten Forderungen der Jugendlichen nicht versanden. Mit Stolz auf die vielfältigen Impulse, die von der Konferenz ausgehen, gingen die Jugendlichen dann nach einem langen Schultag nach Hause. Ein Schüler stellte fest: Ohne Lehrer hat es sehr gut geklappt!