Von der App zur Vorbestellung bis zur "Positiv-Kartoffel" – Schüler zeigen, wie Technik den Schulalltag erleichtern kann. Welche Ideen haben Zukunft?

Schülerideen im Fokus: Von der BackBox bis zur Positiv-Kartoffel

Eine Käsebrezel möchte Pablo König haben, aber dafür nicht in der Schlange beim Bäcker anstehen. Also tippt der Zehntklässler in seine App, bekommt den Code 1356 und kann damit das Gebäck abholen. Diese und weitere Erfindungen haben Schülerinnen und Schüler des Gmünder Hans-Baldung-Gymnasiums (HBG) in den vergangenen drei Tagen ausgetüftelt.

Welche Probleme gibt es an der Schule, und wie könnten sie digital und technisch gelöst werden? Das war die Aufgabenstellung der Ideenwerkstatt „Make Your School“, an der 30 Jugendliche aus den Klassenstufen acht bis elf teilgenommen haben. Warum hat das HBG mitgemacht? „Ich wollte den Schülerinnen und Schülern eine andere Möglichkeit geben, sich etwas zu erarbeiten“, erklärt Jan Hofmann. Der Informatiklehrer hatte sich für das Projekt starkgemacht.

Schüler sollen kreativ sein

„Die Jugendlichen haben keine Probleme vorgegeben bekommen, sondern sind offen rangegangen und selbst kreativ geworden.“ Das sei am Anfang verhalten losgegangen. Aber dann hätten sie doch 30 bis 40 Themen ausgemacht und in acht Gruppen losgetüftelt.

Gleich zwei davon nahmen sich der langen Warteschlange vor dem Backwarenverkauf an. „Das ist einfach nervig“, meinte Hans Hankemeier. Der Elftklässler zeigte zusammen mit Klassenkamerad Paul Osterried eine „BackBox“, über die auf einem Tastenfeld Waren vorbestellt werden können. Eine ähnliche Idee hatten Pablo König, Matthias Friedl, Mehmet Tekir, Hossen Abed, Vincent Rachlitz und Kolja Schmid. Bei ihnen funktionierte das Vorbestellen entweder über eine App oder über einen Automaten.

Haben ihnen die drei Tage etwas gebracht? „Ja, zum Beispiel wie das mit den Codes funktioniert“, sagte Matthias. Ein kleiner Roboter mit blauem Stricküberwurf stand vor Anna-Lia Göbbel, Anni Nurmylo und Jule Wagner. „Das ist die Positiv-Kartoffel“, sagte Jule. Drunter steckt ein Arduino, also ein Gerät, das mit einer Software über den Computer verbunden ist. Mit dieser haben die Achtklässlerinnen Sätze programmiert, die das Gerät fröhlich von sich gibt.

„Ich mag dich“, sagt die Kartoffel

„Und zwar, wenn ein Lehrer mal schlecht drauf ist“, erklärte Anna-Lia. „Ich mag dich, du siehst heute wieder toll aus“, quäkte der Kleine. „Wenn der Lehrer gut drauf ist, lernt es sich viel besser“, sagte Anni.

Über Knopfdruck eine in Technik versierte Lehrkraft rufen, das haben sich Lisann Dangelmaier, Paul Dammenmüller, Sophie Rothe und Leonard Zeeb ausgedacht. „Weil es nervt, wenn ein Lehrer nicht weiß, wie der Beamer verbunden wird.“ Rektor Veit Botsch könne sich so ein System in Bezug auf die Schulsanitäter vorstellen, erzählte Lehrer Jan Hofmann. „Das Projekt soll schon nachhaltig sein“, ergänzte Dr. Erika Lahnsteiner, die als Schülerlaborleiterin des Aalener Explorhinos betreuend dabei war. Wer wolle, könne seine Idee fürs „Makerfestival“ in Berlin weiterentwickeln.

Am HBG bleiben die Ergebnisse erst einmal ausgestellt, „auch um sie wertzuschätzen“, sagte Hofmann. Er sehe den Mehrwert auch darin, dass die Schüler in Teams zusammengearbeitet haben. „So ist es später an der Hochschule auch.“ Und in eigentlich jedem Berufsfeld.