Zu Besuch auf dem Biobauernhof

Geographie erlebt – HBG Oberstufenschüler auf dem Zeirenhof in Schechingen  

 „Der Lehrling striegelt gerade!“ , erklärte uns Frau Zoller. Das Pferd und den Lehrling suchten wir allerdings vergeblich. Schon in der ersten Minute auf dem Betrieb lernten wir dazu: Der Striegel ist eine Maschine, welche das Unkraut im Getreidefeld mechanisch entfernt. So kann im ökologischen Landbau also auf Herbizide und auf mühsame Handarbeit verzichtet werden.  

Als Kontrast zum Thema „industrielle Landwirtschaft“ konnten die Schüler des Geographiekurses von Frau Heunemann am HBG den Bioland-Betrieb Zeirenhof besichtigen – und viele unserer Vorstellungen von „Bio“ wurden ins rechte Licht gerückt.  

„Einfach so auf ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung umstellen?“ Erst müssen eine Wartezeit von 2 Jahren und hohe Investitionen überbrückt werden, bis es das ersehnte Bio-Siegel und die Zuschüsse dafür gibt. Ein Landwirt muss heutzutage ein guter Unternehmer sein. Der Zeirenhof hat mit dem Linsenanbau und der Saatgutvermarktung seine Nische gefunden, um Risiken abzumildern.  

„Mal schnell hochwertiges Getreide für Backwaren erzeugen?“ Geforderte Qualitäten sind oft nicht erreichbar, da der Biobetrieb ohne gezielte Gaben von bestimmten Düngemitteln auskommen muss. Im schlimmsten Fall kann auch einmal ein Schädlingsbefall ganze Ernten vernichten. Wie gut, wenn Ferienjobber zur Stelle sind, die in Handarbeit dem Schädling zu Leibe rücken.  

„Heimlich doch spritzen?“ Die Landwirtschaft der Zukunft ist nicht mehr auf den Nachbarn angewiesen, der die Behörde über Unregelmäßigkeiten informiert: Moderne Technologien, wie z.B. die Satellitenüberwachung, sowie ständige Betriebsprüfungen lassen Mogeleien – auch bei konventionellen Betrieben – nicht zu.  

Dann durften die Schüler selbst am Beispiel der Hühner und der Angusrinder erkunden: Was braucht eine Tierart, damit die Haltung artgerecht ist? Gar nicht so einfach, vor allem als Laie! Hühner brauchen beispielsweise keine weitläufigen Freiflächen. Sie bevorzugen einen trockenen Unterstand und einen Auslauf mit Büschen und Bäumen. So fühlen sie sich vor drohenden Greifvögeln am besten geschützt.

 Nach einer leckeren Stärkung verließen wir den Zeirenhof mit vielen neuen Eindrücken und Einblicken in das Leben und Arbeiten eines Bio-Landwirts. Dank Frau Zoller werden wir beim Einkaufen einmal mehr auf verlässliche Bio-Siegel achten.