Alexander Müller vertritt Deutschland beim Internationalen Jugendprogramm Treffen in Kenia

Über 100 junge Menschen aus der ganzen Welt trafen sich zum dreizehnten Internationalen Gold Event (IGE) 2011 in Kenia. Vom 2. bis zum 16. September wurden workshops abgehalten, soziale Projekte unterstützt, Exkursionen durchgeführt, sportliche und kulturelle Aktivitäten unternommen - eine ganz besonders wertvolle Zeit in meinem bisherigen Leben!

Aus mehr als 50 Ländern dieser Welt reisten wir an. Sämtliche Kommunikation verlief in Englisch. Das Betreuerteam hatte bereits alles Notwendige für einen angenehmen Aufenthalt im KCB Center in Nairobi vorbereitet. So konnten wir uns sehr schnell eingewöhnen und uns auf unsere Aufgaben vorbereiten.

Schon vom ersten Moment an herrschte eine familiäre Atmosphäre und so wurden bereits nach kurzer Zeit Freundschaften geschlossen. Herkunft oder Religion spielten dabei keine Rolle, sprachliche und kulturelle Unterschiede wurden als bereichernd empfunden. Wir Teilnehmer waren eine junge bunte Mischung, die sich füreinander verantwortlich fühlte, bereit war zu teilen und sich bei allen Gelegenheiten unterstützte. Für mich stellte sich schon bald die Frage: Warum ist diese Welt bei so viel Freundlichkeit eigentlich nicht besser? Die einfache Antwort lautet: Weil nicht jeder auf der Welt am Jugendprogramm teilgenommen hat und es bis zu Goldstufe geschafft hat.

Nachdem wir in 5 Gruppen aufgeteilt waren begann für uns das zweiwöchige Abenteuer in Kenia. Die Reise führte von Nairobi über 100km nach Sangana. Dort wurden Aktivitäten wie Klettern, Wandern Mountain biken und Rafting angeboten, die darauf abzielten, unsere Erlebnisse und Anstrengungen der Gold-Stufe nochmals zu erleben. Drei atemberaubende Tage und zwei herrliche Nächten steigerten die Motivation in den Gruppen, die nach den 5 größten Tieren in Afrika benannt waren.

Nach diesen eindrucksvollen Tagen führte uns die Reise 150km weiter ins Herz Kenias. Gegen Abend kamen wir in Great Rift Valley Lodge und Golfressort in Naivasha an und wurden herzlichst vom Hotelpersonal und einer Massai-Gruppe empfangen. Beim abendlichen Briefing wurden wir auf die bevorstehenden Aufgaben der nächsten Tage vorbereitet. Mit der erstklassigen Versorgung war es auch kein Problem, sich voll und ganz auf das quot;Business zu konzentrieren.

Als am Dienstag, den sechsten September der rote Teppich ausgerollt wurde und der kenianische Präsident Mwai Kibaki unter Trommelwirbel angekündigt wurde, übertraf das alle Erwartungen. Das Staatsoberhaupt von Kenia eröffnete das internationale Gold Event 2011 mit einer Zeremonie, die das IGE zum drittgrößten Ereignis - nach der Fussball WM und den demokratischen Wahlen in Afrika - machte. Diese Feier war eins der beeindruckendsten und unterhaltsamsten Erlebnisse, denen ich jemals beigewohnt habe.

In den folgenden Tagen wurde intensiv gearbeitet. Wir nahmen an Workshops teil, die sich mit Problemen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene bezüglich des Jugendprogramms beschäftigten. Es wurde an Lösungen gearbeitet um kommende Herausforderungen auf allen drei Ebenen zu bewältigen.

In den Workshops Research und Training wurde uns beispielsweise aufgezeigt, welche Aspekte zu berücksichtigen sind, um gesteckte Ziele auch erreichen zu können. Außerdem beschäftigten wir uns intensiv mit dem Herausarbeiten der Unterschiede von Leistung, Ergebnis und Auswirkung.

Die Workshops Governance und Policy beschäftigten sich mit Prozessen zur Entscheidungsfindung. Hier mussten wir uns individuell in kleinen Gruppen mit verschiedenen Problemen auseinander setzen. Außerdem diskutierten wir darüber, warum es wichtig ist, dass sich die Jugend in Bereichen wie Politik engagiert.

Die Workshops Communication und Fundraising beschäftigten sich mit der Fragestellung, wie es gelingen könnte, das Jugendprogramm allen interessierten jungen Menschen auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Darüber hinaus ging es um Maßnahmen, Partner und Unterstützung für das Projekt zu finden.

Nachdem alle Workshops beendet waren, setzten wir unsere Denk- und Tatkraft für die umliegenden Schulen ein. Die Serviceprojekte fanden in vier Schulen statt, die bis zu 70km von der Lodge entfernt waren. Dort wurden Zäune gebaut, Bäume gepflanzt, Klassenzimmer mit einem neuen Betonboden ausgestattet und die Wände gestrichen. Außerdem verteilten wir Schulartikel aller Art, die die Schüler mit Freude annahmen, da sie dringend Material für die bevorstehenden Prüfungen brauchten. In der Mittagspause teilten wir unsere Lunchpacks mit den glücklichen Kindern. Die Zuneigung, die wir in diesen zwei Tagen in den Schulen erfahren durften, ist mit Worten nicht zu beschreiben, aber es lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass dieses Projekt für mich und die anderen Teilnehmer ein sehr intensives Erlebnis war. Es wurde am Ende auch zum Highlight des IGE´s gekürt.

Während dieser ersten Woche wurden die Nächte mit bunten und unterhaltsamen Beiträgen der verschiedenen Länder gefüllt. In diesen sogenannten regional nights stellten die Teilnehmer ihr Land und ihre Kultur vor. Darüber hinaus wurde über den Award und die eigenen Erfahrungen im jeweiligen Land berichtet. Nach den Vorträgen präsentierte sich jedes Land mit einem eigenen Stand. Hier konnte man weitere Details über den Award im anderen Land erfahren. Und es gab Souvenirs für zuhause - etwas aus Europa, eine Schnitzerei aus Afrika, ein Spielzeug aus Asien oder ein Armband aus Amerika.

Ein weiteres Highlight folgte, als wir zusammen eine Safari machten. Die Landschaft, die Tiere und das Miteinander bescherten unvergessliche Augenblicke. Alle staunten über die atemberaubende Sicht auf die kenianische Savanne mit ihrer Vielfalt an wilden Tieren. Die Teilnehmer genossen jeden Moment.

Die Safari war eine gute Möglichkeit, noch einmal zu entspannen und Luft zu holen, bevor es mit einer neuen Serie an Workshops weiter ging. Diese Workshops - auch Youth Forum genannt - haben die Aufgabe, neue Ideen auszuarbeiten, um diese dem International Council vorzustellen. Sie bilden damit die Grundlage für die Weiterentwicklung des Internationalen Jugendprogramms.

Themen wie Youth Engagement, Youth Employment and Skills, Communications, Award Holders´ Network, Environment and Sustainability und Reaching Partnerships wurden hier aufgearbeitet und vorgestellt.

Wir wählten auch Vertreter aus den eigenen Reihen, um im International Council vertreten zu werden. Nach einer ordentlich durchgeführten Wahl stellte jede Region zwei Repräsentanten. Diese Jugendvertreter sind die Stimme der Award Teilnehmer.

Am letzen Abend fand ein offizielles Abendessen mit Prinz Edward von England statt. Nach den offiziellen Worten des Prinzen trugen zwei Teilnehmer ihre Erfahrungen des IGE´s vor. Nach dem Essen spielte eine Band die neuesten Hits und es wurde gefeiert und getanzt. Jedoch mussten schon in derselben Nacht die ersten Heimkehrer verabschiedet werden. Für die übrigen Teilnehmer standen am nächsten Tag Busse bereit, die sie zurück nach Nairobi brachten um ihre Flüge zu erreichen.

Nach sechzehn erlebnis- und aktionsreichen Tagen - mit neuen Freunden und Erfahrungen - ging das dreizehnte IGE des Duke of Edinburgh International Award Programm for Young People erfolgreich zu Ende.

Es war jede Anstrengung wert und ich bin sehr froh, dass ich dieses Mal Teil dieser IGE- Familie sein durfte.

Alexander Müller